ZIM-Förderung: Voraussetzungen & Förderfähigkeit für KMU

von | 01.04.2025 | ZIM, Grundlagen & Rahmenbedingungen

Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) ist eine der attraktivsten Innovationsförderungen in Deutschland. Es richtet sich an Unternehmen, die technologisch anspruchsvolle Forschungs- und Entwicklungsprojekte (F&E) umsetzen wollen – unabhängig von Branche oder Technologie.

Doch viele stellen sich die Frage: Bin ich mit meinem Unternehmen überhaupt förderfähig? Und: Welche Projekte sind überhaupt zulässig?

In diesem Beitrag erfährst du, welche Voraussetzungen dein Unternehmen erfüllen muss, welche Projekte als förderfähig gelten, welche Branchen profitieren können und wie hoch die mögliche Förderung ausfällt.

Wer kann ZIM beantragen?

Das ZIM richtet sich primär an kleine und mittlere Unternehmen (KMU), ist aber auch offen für bestimmte Forschungseinrichtungen und größere mittelständische Unternehmen in Kooperationen.

Förderfähig sind:

  • Einzelunternehmen: Kleine und mittlere Unternehmen mit Sitz in Deutschland, die eigenständig ein F&E-Projekt umsetzen möchten.
  • Kooperationsprojekte: Zwei oder mehr Unternehmen gemeinsam oder ein Unternehmen mit einer Forschungseinrichtung. Das erhöht die Förderquote.
  • Startups: Auch junge Unternehmen können einen ZIM-Antrag stellen – sofern sie bereits Umsätze mit einem regelmäßig produzierten Produkt nachweisen können.
  • Nicht wirtschaftlich tätige Forschungseinrichtungen, Universitäten und Hochschulen: Im Rahmen von Kooperationsprojekten, sofern sie ihren Anteil nicht eigenständig wirtschaftlich verwerten.

Wichtig ist die KMU-Definition laut EU:

  • < 250 Mitarbeiter
  • Jahresumsatz ≤ 50 Mio. € oder Bilanzsumme ≤ 43 Mio. €

👉 Auch größere Unternehmen mit bis zu 1.000 Mitarbeitern können gefördert werden – wenn sie mit einem KMU kooperieren.

Zum Thema:

Was ist im ZIM förderfähig?

Das ZIM-Programm unterstützt Forschungs- und Entwicklungsprojekte (FuE) zur Entwicklung innovativer Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen – unabhängig von Technologien oder Branchen.

Förderfähig sind:

  • Einzelprojekte: Eigenständige FuE-Projekte, die den Stand der Technik übertreffen und ein hohes Innovationspotenzial aufweisen.
  • Kooperationsprojekte: Gemeinsame FuE-Projekte von Unternehmen oder mit Forschungseinrichtungen, auch international.
  • Innovationsnetzwerke: Netzwerke aus mindestens sechs Unternehmen (bzw. vier bei internationalen Projekten), die gemeinsam technologische Roadmaps entwickeln.
  • Durchführbarkeitsstudien: Vorstudien zur Prüfung der Realisierbarkeit und Erfolgsaussichten geplanter FuE-Projekte.

Die Förderquoten und -beträge variieren je nach Projektart, Unternehmensgröße und Standort.

Mehr dazu: Alles, was du zur ZIM-Förderung wissen musst

Nicht förderfähig sind:

  • Routineentwicklungen ohne innovativen Charakter: Projekte, die keine technologischen Neuerungen oder Innovationssprünge aufweisen, sind ausgeschlossen.
  • Vorhaben mit vorzeitigem Projektstart: Projekte, die bereits vor der Antragstellung begonnen wurden, können nicht gefördert werden.
  • Reine Grundlagenforschung: Projekte, die keinen klaren Bezug zur wirtschaftlichen Verwertbarkeit haben und nur der wissenschaftlichen Erkenntnis dienen, sind nicht förderfähig.
  • Prozessoptimierungen ohne Innovationsbezug: Maßnahmen, die lediglich bestehende Abläufe verbessern, ohne technologische Fortschritte zu erzielen.
  • Investitionen in Maschinen ohne Bezug zu Forschung und Entwicklung: Reine Anschaffungen von Geräten oder Anlagen ohne innovative Zielsetzung werden nicht unterstützt.
  • Marktforschung und Vertriebsprojekte: Vorhaben, die sich ausschließlich auf Marketing oder Vertrieb konzentrieren, sind ausgeschlossen.

Welche Branchen können ZIM beantragen?

ZIM ist technologie- und branchenoffen – das heißt: Jedes Unternehmen mit einem innovativen Projekt kann sich bewerben. Einige Beispiele aus der Praxis:

  • Life Sciences & Medizintechnik: Entwicklung eines neuen Diagnostikverfahrens
  • Maschinenbau: Neue Fertigungstechnologie für individualisierte Produkte
  • IT & Software: KI-gestützte Plattform zur Produktionssteuerung
  • Mobilität & Logistik: Effizientere Antriebskomponenten für Nutzfahrzeuge
  • Nachhaltigkeit: Ressourcenschonende Verfahren zur Energiegewinnung

👉 Wichtig ist nicht die Branche – sondern der Innovationsgehalt des Vorhabens.

Förderquoten & Budgetrahmen

Die Höhe der Förderung hängt von Unternehmensgröße, Kooperationsform und Standort ab.

Förderquoten (nicht rückzahlbare Zuschüsse)

AntragstellerEinzelprojektKooperationsprojektInt. Kooperationsprojekt
Kleines Unternehmenbis zu 45 %bis zu 55 %bis zu 60%
Mittleres Unternehmenbis zu 35 %bis zu 40 %Bis zu 50%
Forschungseinrichtung (im Verbund)bis zu 100 %

Hinweis: Kleine Unternehmen in strukturschwachen Regionen können bis zu 45 % erhalten

Budgetrahmen

Maximale Fördersumme pro Projekt:

  • Einzelprojekte: bis zu 690.000 Euro
  • Kooperationsprojekte: bis zu 2,3 Millionen Euro insgesamt
  • Forschungseinrichtungen: bis zu 220.000 Euro pro Jahr

Projektlaufzeit: max. 2 Jahre, in Ausnahmen auch länger

Ist dein Unternehmen förderfähig?

Wenn du ein kleines oder mittleres Unternehmen mit Sitz in Deutschland bist und ein technologisch innovatives Projekt planst, stehen deine Chancen auf eine ZIM-Förderung sehr gut. Noch besser werden sie, wenn du mit einem Partner kooperierst oder frühzeitig Beratung einholst.

Du bist unsicher? Dann lass dein Projekt in einer kostenlosen Vorabanfrage prüfen oder nutze unsere Beratungsangebote zur ZIM-Förderung.

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Portraitfoto mit Kai Thierhoff

Kai Thierhoff

Prof. Dr. Kai Thierhoff, ausgebildeter Betriebswirt und promovierter Experte für Entrepreneurship, ist eine feste Größe in der Gründerszene. Nach seinem Studium in Köln und seiner Promotion an der ebs european business school hat er sich als Gründer und Mitgründer zahlreicher Unternehmen etabliert. Kai ist nicht nur in der Praxis tief verwurzelt, sondern teilt sein Wissen auch als Dozent für Entrepreneurship an der Rheinischen Hochschule in Köln.

In über 20 Jahren mit seinem Beratungsunternehmen hat er in hunderten Kundenprojekten praxisrelevantes Wissen im Bereich Funding und insbesondere öffentliche Förderungen aufgebaut. Spezialisiert auf die Förderung aus dem Forschungszulagengesetz begleitete Kai mit seinem Team bereits hunderte Unternehmen zu einem erfolgreichen Förderbescheid in siebenstelliger Höhe.

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