Du möchtest wissen, wie ein ZIM-Netzwerk funktioniert, wer daran teilnehmen kann und welche Förderung möglich ist? Vielleicht denkst du darüber nach, ein eigenes Netzwerk zu gründen oder einem beizutreten – bist dir aber unsicher, welche Voraussetzungen gelten und was genau gefördert wird.
Dieser Artikel zeigt dir Schritt für Schritt, wie Innovationsnetzwerke im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) aufgebaut sind, wie sie finanziert werden und welche Vorteile sie gerade kleinen und mittleren Unternehmen bringen können.
Was ist ein ZIM-Netzwerk?
Ein ZIM-Netzwerk ist ein Zusammenschluss mehrerer Unternehmen – meist kleine und mittlere (KMU) – sowie Forschungseinrichtungen, die gemeinsam an innovativen Projekten arbeiten. Im Mittelpunkt steht die Idee: Durch Kooperation soll mehr Innovation entstehen als durch Einzelarbeit.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert solche Innovationsnetzwerke im Rahmen des ZIM-Programms mit hohen Zuschüssen – vor allem für das Management der Zusammenarbeit. Ziel ist es, neue Produkte, Verfahren oder technische Dienstleistungen zu entwickeln und erfolgreich zur Marktreife zu bringen.
Aufbau und Struktur eines ZIM-Netzwerks
Ein ZIM-Netzwerk besteht in der Regel aus:
- Mindestens sechs unabhängigen KMU mit Sitz in Deutschland
- Optionalen Partnern wie Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Verbänden oder großen Unternehmen
- Einer externen Netzwerkmanagement-Einrichtung, die das Netzwerk koordiniert und den Förderantrag stellt
- Internationale Netzwerke sind ebenfalls möglich: Hier müssen mindestens vier deutsche KMU sowie mindestens zwei ausländische Partner beteiligt sein.
Die zwei Phasen der Förderung
Das ZIM-Innovationsnetzwerk wird in zwei Phasen gefördert:
Phase 1: Aufbau & Strategie
- Dauer: 12 Monate (national), 18 Monate (international)
- Inhalte:
- Netzwerkstruktur entwickeln
- Themenfindung
- Technologische Roadmap erstellen
- Erste gemeinsame Projekte anbahnen
- Förderung für Netzwerkmanagement: Bis zu 210.000 Euro (national), 260.000 Euro (international)
Phase 2: Umsetzung & Projekte
- Dauer: Bis zu 2-3 Jahre möglich
- Inhalte:
- Konkrete FuE der Partner
- Umsetzung der Roadmap
- Vorbereitung der Markteinführung
- Förderung des Managements degressiv: z. B. Phase 1: 90%, Phase 2: 70%, 50%, 30% (national)
- Max. Förderung insgesamt: 490.000 Euro (national), 600.000 Euro (international)
💡 Aus dem Netzwerk heraus entstehen häufig mehrere eigenständige ZIM-Projekte, die zusätzlich gefördert werden.
Rolle des Netzwerkmanagements
Das Netzwerkmanagement ist zentrale Anlaufstelle und Koordinationsstelle für das gesamte Innovationsnetzwerk. Es übernimmt:
- Organisation und Strukturierung der Zusammenarbeit
- Öffentlichkeitsarbeit und Vermarktung des Netzwerks
- Förderantrag und Kommunikation mit dem Projektträger
- Controlling, Meilensteinplanung und Ergebnisdokumentation
Nur Einrichtungen ohne wirtschaftliches Eigeninteresse am Projekt – sogenannte „neutrale Intermediäre“ – dürfen das Management übernehmen. Dazu zählen etwa Wirtschaftsförderungen, Technologiezentren oder spezialisierte Dienstleister.
Förderhöhe im Überblick
| Förderbereich | National | International |
| Phase 1 (Management) | bis zu 210.000€ | bis zu 260.000€ |
| Phase 2 (Management, staffelnd über bis zu 3 Jahre) | 90% → 70% → 50% → 30% | 95% → 80% → 60% → 40% |
| Gesamtförderung Management | max. 490.000 Euro | max. 600.000 Euro |
| Einzelförderung FuE-Projekt | bis 550.000 Euro/Teilprojekt (Förderquote max. 55 %) | bis 550.000 Euro/Teilprojekt (Förderquote entsprechend dem nationalen Anteil) |
Die Förderung richtet sich vor allem an das Netzwerkmanagement. Sie wird als De-minimis-Beihilfe auf die beteiligten Unternehmen umgelegt.
Förderung Netzwerkmanagement:
- Phase 1: bis zu 210.000 € (national), 260.000 € (international)
- Phase 2: Staffelung über 3 Jahre (z. B. 70/50/30 %)
- Gesamt: max. 490.000 € (national), 600.000 € (international)
Zusätzliche Projektförderung:
- Jedes Unternehmen kann eigene FuE-Projekte im Netzwerk starten und separat fördern lassen
- Fördersätze je nach Unternehmensgröße: bis zu 55 % (bei Kooperation), 45 % für Einzelprojekte oder für kleine Unternehmen in strukturschwachen Regionen)
- Je Teilprojekt bis zu 550.000 € förderfähig
➡️ Lies auch: ZIM-Förderhöhe berechnen – einfache Beispiele
Wer kann Teil eines ZIM-Netzwerks werden?
Zur Teilnahme an einem ZIM-Netzwerk berechtigt sind in erster Linie kleine und mittlere Unternehmen, Forschungseinrichtungen sowie Universitäten. Diese gelten als reguläre Netzwerkpartner und können Fördermittel für ihre Forschungs- und Entwicklungsprojekte erhalten.
Größere Unternehmen, Kommunen oder auch ausländische Partner können ebenfalls teilnehmen – jedoch nur als sogenannte assoziierte Partner. Diese sind nicht förderfähig, dürfen aber zur Finanzierung beitragen oder Know-how einbringen. Wichtig ist, dass assoziierte Partner keine eigenen FuE-Anteile im Projekt übernehmen, sondern unterstützend tätig sind.
Reguläre Netzwerkpartner (förderfähig):
- Kleine Unternehmen (<50 MA)
- Mittlere Unternehmen (<250 MA)
- Mittelständische Unternehmen (bis 500 MA)
- Forschungseinrichtungen, Universitäten
Assoziierte Partner (nicht förderfähig):
- Großunternehmen
- Verbände, Kommunen
- Ausländische Partner ohne deutsche Betriebsstätte
Assoziierte Partner können Projektkosten zur Finanzierung übernehmen, aber keine eigenen FuE-Beiträge leisten. Ihr Beitrag wird nicht als zuwendungsfähige Kosten bezuschusst.
Antragstellung Schritt für Schritt
Die Antragstellung für ein ZIM-Netzwerk erfolgt über zwei Schritte – jeweils zu Beginn von Phase 1 und Phase 2.
Zu Beginn der ersten Phase muss die Managementeinrichtung einen Förderantrag einreichen. Dieser enthält Informationen zu allen Netzwerkpartnern, zur geplanten Struktur des Netzwerks und zu den angestrebten Innovationszielen.
Eine Roadmap mit konkreten Meilensteinen, eine Aufstellung der geplanten Kosten sowie ein Arbeitsplan sind ebenfalls erforderlich. Alle Partner müssen der Managementeinrichtung ein Mandat erteilen.
Für die zweite Phase ist ein separater Antrag notwendig. Hierbei werden die Ergebnisse der ersten Phase dokumentiert, ein detaillierter Zeitplan für die Umsetzung vorgelegt und die finanzielle Beteiligung der Partner geregelt. Eine Netzwerkvereinbarung legt die Zusammenarbeit verbindlich fest.
➡️ Mehr dazu: ZIM Antrag richtig stellen
Vorteile eines ZIM-Netzwerks für dein Unternehmen
Die Teilnahme an einem ZIM-Netzwerk bietet gerade kleinen und mittleren Unternehmen enorme Chancen. Sie können neue Technologien gemeinsam mit erfahrenen Partnern entwickeln, sich frühzeitig in innovative Wertschöpfungsketten einbinden und auf bestehendes Know-how zugreifen.
Das professionelle Netzwerkmanagement entlastet die Unternehmen von organisatorischem Aufwand und erhöht die Qualität der Anträge. Gleichzeitig sichern sich die Partner attraktive Förderquoten, die sie sonst möglicherweise nicht erreichen würden.
Auch internationale Kooperationen lassen sich im Netzwerk leichter realisieren, da die Managementeinrichtung länderspezifische Unterschiede abfängt.
Die Vorteile im Überblick:
- Zugang zu Know-how und Technologie anderer Partner
- Gemeinsame Entwicklung von Produkten oder Dienstleistungen
- Hohe Förderquoten ohne Rückzahlung
- Externe Unterstützung durch das Management
- Ausbau deines Innovationsnetzwerks – auch international
➡️ Lies auch: ZIM Voraussetzungen – ist dein Unternehmen förderfähig?
Fazit: ZIM-Netzwerke als Sprungbrett für Innovation
Ein ZIM.Netzwerk bietet kleinen und mittleren Unternehmen die Möglichkeit, in einem professionell gemanagten Verbund an Zukunftsthemen zu arbeiten – mit finanzieller Unterstützung durch das BMWK. Die Netzwerkförderung entlastet KMU personell und finanziell, während zusätzliche Einzelprojekte eigenständig gefördert werden können.
Wenn du mehr über die Chancen eines ZIM Netzwerks erfahren willst oder bereits ein Netzwerk im Aufbau hast, sprich uns gerne an – wir begleiten dich durch den gesamten Prozess, von der Skizze bis zur Förderung.



