Die besten Förderungen für Startups 2025/2026

von | 12.07.2025 | Unterstützung & Beratung, Alternative Förderprogramme, Forschungszulage, ZIM

Die Finanzierung ist für Startups eine der größten Herausforderungen – aber auch eine der größten Chancen. Von staatlichen Zuschüssen über Wagniskapital bis hin zu cleverer Eigenfinanzierung gibt es zahlreiche Wege, um dein Vorhaben zum Erfolg zu führen.

In diesem Guide zeigen wir dir die wichtigsten Förderungen für Startups in Deutschland – mit Fokus auf Zuschüsse, Programme und steuerliche Vorteile.

1. Selbstfinanzierung & Bootstrapping

Viele Startups in Deutschland starten mit eigenen Mitteln (Bootstrapping), etwa durch Ersparnisse oder Einnahmen aus anderen Tätigkeiten. Diese Methode bietet langfristig große Vorteile: Du behältst die vollständige Kontrolle über deine Entscheidungen und musst keine Anteile abgeben.

Vorteile:

  • Volle Kontrolle über das Unternehmen
  • Keine Abgabe von Anteilen oder Mitspracherechten
  • Aufbau von Struktur und Effizienz aus eigener Kraft

Nachteile:

  • Langsamerer Start bei geringem Eigenkapital
  • Hoher persönlicher Druck und finanzielles Risiko

Tipp: Wer mit wenig Startkapital effizient wirtschaftet, zeigt Banken und Investoren früh Struktur und Reife – ein wichtiger Vertrauensfaktor für spätere Finanzierungsrunden.

2. EXIST-Gründungsstipendium

Das EXIST-Gründungsstipendium richtet sich an Hochschulabsolventen, Promovierende und Studierende, die eine innovative, technologieorientierte Gründung planen. Es unterstützt mit monatlichen Lebenshaltungskosten und Sachmitteln.

Leistung:

  • Bis zu 3.000 Euro/Monat je nach Qualifikation
  • Bis zu 10.000 Euro für Sachmittel
  • 5.000 Euro für Coaching
  • Laufzeit: 12 Monate

Tipp: Wichtig ist der Bezug zu einer Hochschule und ein tragfähiger Businessplan.

👉 Alles zum EXIST-Gründungsstipendium, was du wissen musst

3. Business Angels & private Investoren

Frühphasen-Investoren, sogenannte Business Angels, bringen nicht nur Kapital mit, sondern oft auch langjährige unternehmerische Erfahrung, wertvolle Kontakte und strategisches Know-how. Sie engagieren sich meist persönlich und helfen dir aktiv dabei, dein Geschäftsmodell weiterzuentwickeln und dich am Markt zu etablieren.

Tipp: Suche gezielt nach Investoren, die einen Bezug zu deiner Branche haben – so bekommst du nicht nur Kapital, sondern auch strategischen Mehrwert.

4. ZIM-Förderung

Das ZIM (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) gehört auch 2025 zu den beliebtesten Förderprogrammen für kleine und mittlere Unternehmen aus allen Branchen. Es bietet dir die Möglichkeit, Forschung, Entwicklung und Innovationen staatlich fördern zu lassen – mit deutlich besseren Bedingungen als je zuvor. Seit Januar 2025 gelten neue Förderrichtlinien, die KMU noch gezielter unterstützen.

Leistung:

  • Bis zu 690.000 € für Einzelprojekte
  • Bis zu 3 Mio. € für Kooperationsprojekte
  • Zuschuss bis 60 % für junge Startups

👉 Alles zur ZIM-Förderung, was du wissen musst

5. Forschungszulage (steuerlich)

Die Forschungszulage ist eine steuerliche Förderung in Deutschland, die Unternehmen für ihre Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten (F&E) gewährt wird. Sie soll Investitionen in Forschung und Entwicklung ankurbeln und den Forschungsstandort Deutschland stärken. Die Förderung erfolgt durch eine Steuererstattung oder -verrechnung und kann bis zu 3,5 Millionen Euro pro Jahr betragen (ab 2026 sogar bis zu 4,2 Mio.). 

Das Tolle: Sie ist unabhängig von der Branche, du kannst also sowohl dein Softwareunternehmen (beispielsweise dein KI-Projekt) als auch innovative Technologien im Medizinbereich fördern lassen.

Leistung:

  • 35 % Zuschuss für KMU (25 % für andere)
  • Bis zu 4,2 Mio. Euro/Jahr für KMU ab 2026
  • Bis zu 4 Jahre rückwirkend beantragbar

Hinweis: Ab 2026 gilt eine erhöhte Bemessungsgrundlage von 12 Mio. Euro pro Wirtschaftsjahr und eine 20 % Gemeinkostenpauschale.

👉 Alles zur Forschungszulage, was du wissen musst

6. Venture Capital (VC)

Venture Capital eignet sich für Startups mit hohem Wachstumspotenzial und skalierbarem Geschäftsmodell. VCs investieren häufig in mehreren Finanzierungsrunden (Seed, Series A, B, C usw.) und stellen neben Kapital auch Zugang zu Netzwerken und Expertise zur Verfügung.

Zu beachten:

  • VCs erwarten oft sehr hohe Renditen
  • Beteiligung bedeutet auch Kontrollabgabe und regelmäßiges Reporting
  • Du solltest auf ein belastbares Geschäftsmodell und ein starkes Team setzen, um attraktiv zu sein

7. Wettbewerbe & Preisgelder

Gründerwettbewerbe bieten dir die Möglichkeit, Sichtbarkeit zu erlangen und Preisgelder sowie Sachleistungen zu gewinnen. Neben Geldpreisen winken Coachings, Zugang zu Netzwerken oder intensive Betreuung.

Beispiele:

  • KfW Award „Gründerchampions“: Bis zu 30.000 Euro Preisgeld
  • Science4Life Venture Cup: Fokus auf Life Sciences, Chemie & Energie, bis zu 60.000 Euro
  • Start2Grow: Unterstützt technologieorientierte Gründungen mit Preisgeldern und Mentoring

Tipp: Auch wenn das Preisgeld klein erscheint – der mediale und strategische Mehrwert ist oft deutlich größer.

8. INVEST – Zuschuss für Wagniskapital

Dieses Programm richtet sich an deine Investoren: Business Angels erhalten einen Zuschuss für ihre Beteiligung.

Leistung:

  • Zuschuss: 15 % des Anteilserwerbs bei förderfähigem Start-up
  • Exitzuschuss: 25 % des Gewinns aus der Veräußerung fördergeförderter Anteile
  • Obergrenzen: Erwerbszuschuss max. 50.000 € pro Einzelinvestment, max. 100.000 € pro Investor. 

Vorteil: Verbessert deine Chancen, Investor:innen zu überzeugen.

9. Acceleratoren & Inkubatoren

Accelerator-Programme sind strukturierte Förderangebote, die über einen Zeitraum von mehreren Monaten laufen. Sie bieten Mentor:innen, Coworking-Spaces, Workshops und teilweise auch Seed-Investments.

Bekannte Programme:

  • TechFounders, SpinLab, APX by Porsche & Axel Springer

Ideal für: Startups in der Ideen- oder Prototypenphase mit skalierbarem Geschäftsmodell.

Inkubatoren gehen oft noch einen Schritt weiter und bieten zusätzlich operative Unterstützung sowie Infrastruktur – ideal, wenn du z. B. Labore, Produktionsanlagen oder spezifisches Know-how brauchst.

10. Crowdfunding & Crowdinvesting

Durch Crowdfunding kannst du viele kleine Unterstützer:innen gewinnen – besonders geeignet für Produkte oder gegenwärtige Markteinführung.

Arten:

  • Spendenbasiert („klassisches“ Crowdfunding)
  • Belohnungs-/Reward-basiert (z. B. Vorverkauf des Produkts)
  • Eigenkapitalbasiert (Crowdinvesting: Investoren werden Miteigentümer)

Plattformen: Startnext, Seedmatch, Companisto, Bettervest

Tipp: Crowdfunding ist nicht nur Finanzierung – sondern gleichzeitig Marketing und Markttest.

11. Gründerzuschuss von der Agentur für Arbeit

Wenn du aus der Arbeitslosigkeit gründest, kannst du beim Arbeitsamt einen Gründungszuschuss beantragen. Dieser hilft dir, in der Startphase deinen Lebensunterhalt zu sichern.

Leistung:

  • 6 Monate ALG I in bisheriger Höhe + 300 €/Monat für soziale Absicherung
  • Optional: 9 weitere Monate mit je 300 € Förderung (bei Nachweis der hauptberuflichen Selbstständigkeit)
  • Keine Rückzahlung erforderlich

Wichtig: Der Gründerzuschuss ist eine Kann-Leistung – es besteht kein Rechtsanspruch. Die Gewährung liegt im Ermessen der Agentur und erfordert einen aussagekräftigen Businessplan sowie die Bestätigung der Tragfähigkeit durch eine fachkundige Stelle. Die maximale Förderdauer beträgt bis zu 15 Monate.

12. EU-Förderungen für Startups & KMU

  • Programme wie „Horizont Europa“, „Eurostars“, „EIC Pathfinder“
  • Hohe Förderquoten für technologische Entwicklung

Tipp: Viele Förderprogramme sind kombinierbar – z. B. ZIM & Forschungszulage. Wichtig: Doppelförderung vermeiden und Kosten sauber trennen.

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13. Förderkredite & Bürgschaften

Förderkredite von KfW, Landesförderinstituten und dem ERP-Programm bieten zinsgünstige Darlehen – teils mit tilgungsfreien Anlaufjahren oder Rückzahlungszuschüssen.

Beispiele:

  • KfW StartGeld: Bis zu 125.000 € pro Gründer, 80 % Haftungsfreistellung, bis zu 5 Jahre nach Gründung möglich
  • ERP-Kapital für Gründung: Bis zu 500.000 €
  • ERP-Gründerkredit – Universell: Bis zu 25 Mio. €

Bürgschaften ermöglichen es auch Gründern ohne Sicherheiten, Kapital aufzunehmen. Bürgschaftsbanken prüfen dabei Geschäftsmodell und Bonität.

Tipp: Förderkredite lassen sich mit anderen Programmen kombinieren. Beratung hilft, die passende Struktur zu finden.

14. Finanzierung durch erste Kunden

Ein pragmatischer, aber effektiver Ansatz: Gewinne Kunden frühzeitig und nutze deren Zahlungen als Startkapital. Pilotkunden können dir helfen, dein Produkt zu validieren – und dich finanziell über Wasser halten.

Beispiele:

  • Vorauszahlungen für Dienstleistungen
  • Entwicklungskostenbeteiligung bei B2B-Kunden

15. Finanzierung durch Freunde & Familie

Verwandte oder enge Freunde können eine wichtige Rolle bei der Startup-Finanzierung spielen – ob durch Darlehen, Schenkung oder Beteiligung.

Tipp: Klare Absprachen, schriftliche Verträge und Transparenz sind unerlässlich, um spätere Konflikte zu vermeiden.

16. Programme clever kombinieren

Eine clevere Strategie besteht darin, öffentliche Förderungen zu kombinieren:

  • Beispiel: ZIM + Forschungszulage für verschiedene Kostenarten
  • Wichtig: Keine Doppelförderung, saubere Trennung der Aufwände
  • Beratung zur Förderkombination

Tipp: Lass dich beraten, um die optimale Förderkombination für dein Projekt zu finden.

Häufige Fragen zur Startup-Finanzierung

Welche Förderung eignet sich am besten für mein Startup?

Das hängt stark von deinem Geschäftsmodell, deiner Branche und dem Projektstand ab. ZIM eignet sich für technische Innovationen, Forschungszulage für FuE-Personal.

Kann ich Förderung und Venture Capital kombinieren?

Ja, oft ist das sogar sinnvoll. Wichtig ist die zeitliche und inhaltliche Trennung der Mittel.

Wie schnell bekomme ich eine Förderzusage?

Je nach Programm dauert die Bewilligung zwischen 2 Wochen (Forschungszulage) und mehreren Monaten (ZIM, EU-Programme).

Fazit: Dein Finanzierungs-Mix macht den Unterschied

Für die Finanzierung deines Startups gibt es nicht den einen richtigen Weg. Meist ist ein kluger Mix aus Fördermitteln, Eigenkapital und Investorengeldern die beste Strategie.

Clever Funding hilft dir dabei, den passenden Förderweg zu finden – und die nötigen Anträge korrekt aufzusetzen.

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Portraitfoto mit Kai Thierhoff

Kai Thierhoff

Prof. Dr. Kai Thierhoff, ausgebildeter Betriebswirt und promovierter Experte für Entrepreneurship, ist eine feste Größe in der Gründerszene. Nach seinem Studium in Köln und seiner Promotion an der ebs european business school hat er sich als Gründer und Mitgründer zahlreicher Unternehmen etabliert. Kai ist nicht nur in der Praxis tief verwurzelt, sondern teilt sein Wissen auch als Dozent für Entrepreneurship an der Rheinischen Hochschule in Köln.

In über 20 Jahren mit seinem Beratungsunternehmen hat er in hunderten Kundenprojekten praxisrelevantes Wissen im Bereich Funding und insbesondere öffentliche Förderungen aufgebaut. Spezialisiert auf die Förderung aus dem Forschungszulagengesetz begleitete Kai mit seinem Team bereits hunderte Unternehmen zu einem erfolgreichen Förderbescheid in siebenstelliger Höhe.

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