Forschungszulage beantragen: Wichtige Tipps für einen erfolgreichen Antrag

von | 09.03.2025 | Tipps

Die Forschungszulage ist eine attraktive steuerliche Förderung für Unternehmen, die in Forschung und Entwicklung (F&E) investieren. Doch viele Unternehmen stoßen bei der Antragstellung auf Herausforderungen: Welche Unterlagen werden benötigt? Wie kann die Projektdokumentation optimiert werden? Und wie vermeidest du typische Fehler, die zu Verzögerungen oder Ablehnungen führen können?

In diesem Artikel erhältst du die besten Tipps zur Antragstellung, damit du die Forschungszulage schnell und fehlerfrei beantragen kannst. Wir zeigen dir, wie du dich optimal vorbereitest, welche Fristen du beachten musstund worauf es bei der Dokumentation ankommt.

Hinweis: Falls du eine komplette Schritt-für-Schritt-Anleitung suchst, lies hier unsere 7-Schritt-Anleitung zum erfolgreichen Antrag.

1. Wichtige Vorbereitungen für eine erfolgreiche Antragstellung

Eine gute Vorbereitung ist das A und O, wenn du die Forschungszulage beantragen möchtest. Fehlende Unterlagen oder unklare Angaben können zu Verzögerungen oder gar Ablehnungen führen. Hier sind die wichtigsten Maßnahmen, die du vor der Antragstellung ergreifen solltest:

Frühzeitig mit der Dokumentation beginnen

Viele Unternehmen machen den Fehler, erst nach Abschluss eines F&E-Projekts mit der Dokumentation zu beginnen. Besser ist es, alle relevanten Informationen bereits während des Projekts zu sammeln.

Dazu gehören:

  • Projektbeschreibung mit Zielsetzung und Innovationsgrad
  • Zeitplan mit Meilensteinen
  • Auflistung aller beteiligten Mitarbeiter und deren Arbeitszeiten
  • Nachweise für externe Forschungsdienstleister

💡 Tipp: Je detaillierter deine Dokumentation ist, desto einfacher wird die Antragstellung. Lies dazu auch unseren Ratgeber, was alles zur Dokumentation der Forschungszulage gehört (inkl. Muster-Stundenzettel!)

Interne Verantwortlichkeiten klären

Wer in deinem Unternehmen ist für die Antragstellung verantwortlich? Idealerweise solltest du ein kleines Team zusammenstellen, das sich um die Vorbereitung kümmert. Dazu gehören:

  • Technische Experten: Sie beschreiben den Innovationsgrad des Projekts.
  • Buchhaltung/Finanzen: Sie dokumentieren förderfähige Kosten.
  • Steuerberater oder Förderberater: Sie prüfen die Unterlagen auf Korrektheit.

Durch eine klare Rollenverteilung vermeidest du Chaos und doppelte Arbeit.

2. Tipps für eine fehlerfreie Projektbeschreibung

Die Projektbeschreibung ist das Herzstück deines Antrags. Die Bescheinigungsstelle Forschungszulage (BSFZ) prüft anhand deiner Beschreibung, ob dein Projekt tatsächlich als Forschung & Entwicklung anerkannt werden kann.

Der Innovationsgrad muss klar erkennbar sein

Ein häufiger Fehler ist, dass Unternehmen ihre Projekte nicht als echte Forschung & Entwicklung darstellen. Achte darauf, dass du folgende Punkte in deiner Beschreibung betonst:

  • Problemstellung: Welches Problem wird mit deiner Forschung gelöst?
  • Neuheitsgrad: Warum ist deine Lösung innovativ und nicht nur eine Verbesserung bestehender Prozesse?
  • Methodik: Wie gehst du systematisch vor, um Unsicherheiten zu beseitigen?
  • Erwartetes Ergebnis: Was soll am Ende des Projekts entstehen?

Siehe auch: Die Prüfungs-Kriterien der Forschungszulage im Überblick

Vermeide Fachjargon und unklare Formulierungen

Die Gutachter der BSFZ sind keine Experten für deine spezifische Branche. Daher solltest du darauf achten, technische Begriffe zu erklären und eine klare Struktur zu verwenden.

💡 Tipp: Lasse deine Projektbeschreibung von einer fachfremden Person lesen – wenn sie alles versteht, bist du auf der sicheren Seite!

3. Förderfähige Kosten richtig erfassen

Nicht alle Kosten, die in deinem Projekt anfallen, sind förderfähig. Um böse Überraschungen zu vermeiden, solltest du genau wissen, welche Kosten du geltend machen kannst.

Diese Kosten sind förderfähig

Personalkosten für Mitarbeiter, die direkt an der Forschung beteiligt sind
Kosten für externe Forschungsdienstleister (z. B. Hochschulen, Labore)
Material- und Verbrauchskosten, sofern sie für die Forschung notwendig sind

Diese Kosten sind nicht förderfähig

❌ Allgemeine Betriebskosten (Miete, Strom, Verwaltung)
❌ Marketing- und Vertriebskosten
❌ Bereits geförderte Projekte (Doppelförderung ist ausgeschlossen)

💡 Tipp: Führe eine detaillierte Aufzeichnung über alle förderfähigen Ausgaben, um Nachfragen des Finanzamts zu vermeiden.

Tauch tiefer ein: Förderfähige Kosten im Überblick

4. Fristen und Deadlines im Blick behalten

Ein häufiger Grund für abgelehnte oder verzögerte Anträge ist, dass Unternehmen wichtige Fristen nicht einhalten.

Bis wann muss der Antrag gestellt werden?

Der Antrag auf Forschungszulage kann rückwirkend bis zu vier Jahre nach Ablauf des Wirtschaftsjahres gestellt werden.

Beispiel:

  • Forschungsausgaben aus 2021 müssen bis spätestens 31. Dezember 2025 geltend gemacht werden.
  • Forschungsausgaben aus 2022 müssen bis spätestens 31. Dezember 2026 eingereicht werden.

➡️ Alle Fristen der Forschungszulage im Überblick

Bearbeitungsdauer beachten

  • Die BSFZ benötigt in der Regel 8–12 Wochen, um eine Bescheinigung auszustellen.
  • Erst nach der Bescheinigung kannst du den Antrag beim Finanzamt einreichen.

💡 Tipp: Stelle den Antrag so früh wie möglich, um Verzögerungen zu vermeiden!

5. Zusammenarbeit mit Experten und Beratern

Die Antragstellung kann komplex sein, besonders wenn es dein erster Antrag ist. Hier kann es sich lohnen, professionelle Beratung hinzuzuziehen.

Wann ist eine Beratung sinnvoll?

  • Wenn du unsicher bist, ob dein Projekt förderfähig ist
  • Wenn du keine internen Ressourcen für die Antragstellung hast
  • Wenn dein erster Antrag abgelehnt wurde und du einen Widerspruch einlegen möchtest

Welche Unterstützung bieten Berater?

  • Prüfung, ob dein Projekt förderfähig ist
  • Unterstützung bei der Dokumentation und Antragstellung
  • Kommunikation mit der BSFZ und dem Finanzamt

6. Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

Unklare oder unvollständige Projektbeschreibung
✔ Achte auf eine nachvollziehbare Struktur und klare Argumentation.

Fehlende oder falsche Kostennachweise
✔ Dokumentiere alle förderfähigen Ausgaben mit Belegen.

Fristen nicht eingehalten
✔ Setze dir frühzeitig Erinnerungen für die Einreichung.

7. Checkliste für eine erfolgreiche Antragstellung

✅ Frühzeitig alle relevanten Unterlagen zusammentragen
✅ Projektbeschreibung präzise formulieren
✅ Förderfähige Kosten korrekt erfassen und belegen
✅ Alle Deadlines im Blick behalten
✅ Zusammenarbeit mit Experten prüfen

Mit der richtigen Vorbereitung und einer sorgfältigen Dokumentation kannst du die Forschungszulage erfolgreich beantragen und deine Förderchancen maximieren. Achte darauf, Fristen einzuhalten, alle Dokumente vollständig einzureichen und den Innovationsgrad deines Projekts klar darzustellen.

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Portraitfoto mit Kai Thierhoff

Kai Thierhoff

Prof. Dr. Kai Thierhoff, ausgebildeter Betriebswirt und promovierter Experte für Entrepreneurship, ist eine feste Größe in der Gründerszene. Nach seinem Studium in Köln und seiner Promotion an der ebs european business school hat er sich als Gründer und Mitgründer zahlreicher Unternehmen etabliert. Kai ist nicht nur in der Praxis tief verwurzelt, sondern teilt sein Wissen auch als Dozent für Entrepreneurship an der Rheinischen Hochschule in Köln.

In über 20 Jahren mit seinem Beratungsunternehmen hat er in hunderten Kundenprojekten praxisrelevantes Wissen im Bereich Funding und insbesondere öffentliche Förderungen aufgebaut. Spezialisiert auf die Förderung aus dem Forschungszulagengesetz begleitete Kai mit seinem Team bereits hunderte Unternehmen zu einem erfolgreichen Förderbescheid in siebenstelliger Höhe.

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